Über 100 Interessierte kamen Ende Januar ins Wittislinger Pfarrheim, wo Bürgermeisterkandidat Thomas Reicherzer sich und sein Programm vorstellte. Nachdem alle Anwesenden mit zusätzlich herbeigeschafften Stühlen und Getränken versorgt worden waren, begann Reicherzer seine Rede. Sein Programm habe er nicht alleine verfasst, betonte er eingangs. Vielmehr seien viele Ideen und Anregungen eingeflossen, die er durch seine Postkartenaktion und bei Haustürgesprächen gesammelt habe. Angesichts der schwierigen Haushaltlage forderte er, sparsam zu haushalten und möglichst viele Fördergelder einzuwerben. Bis sich die finanzielle Situation bessere, „müssen wir uns überlegen, wie wir eine lebenswerte Zukunft gestalten, ohne viel Geld auszugeben.“ Ein Weg sei es, Bürger bei allen wichtigen Entscheidungen an der Entscheidungsfindung zu beteiligen und so deren Wissen zu nützen. Reicherzer, der betonte, im Fall seines Wahlsieges nach Wittislingen zu ziehen, kündigte außerdem an, regelmäßig offene Sprechstunden ohne Anmeldung anbieten zu wollen, in denen alle Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen vorbringen könnten. Auch die Unterstützung der Vereine sei wichtig für eine erfolgreiche Gemeinschaft, insbesondere angesichts zunehmender Bürokratie. Als besonderes Ehrenamt hob er den Dienst in der Feuerwehr hervor: „Wer bereit ist, in der Not alles für unsere Sicherheit zu riskieren, braucht die bestmögliche Ausstattung.“ Um sichere Mobilität zu gewähren, werde er sich für flächendeckende Straßenbeleuchtung und Schneeräumung in allen Straßen einsetzen. Außerdem sei ihm wichtig, dass Ältere, die nicht mehr mobil sind, auch künftig die Möglichkeit hätten, einkaufen zu gehen: etwa durch Fahrdienste. Er wolle eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde begleiten, deshalb sagte er zu, sich im Falle seiner Wahl in sechs Jahren um seine Wiederwahl zu bewerben. Wichtigstes Zukunftsthema für ihn seien Kinder und Jugendliche. Deshalb versprach er, die Leitung der Kita und Schule zu unterstützen und sich um Investitionen in die Digitalisierung der Schule zu bemühen. Außerdem forderte er sichere und familienfreundliche Spielplätze für Wittislingen, Zöschlingsweiler und Schabringen. Dies sei der Wunsch, auf den er am Häufigsten angesprochen werde. Deshalb sei er sich sicher, dass viele Eltern und Großeltern mit anpacken würden und durch Eigenleistungen die Spielplätze somit bezahlbar werden. In der Fragerunde nach seiner Rede auf sein Alter angesprochen, entgegnete Reicherzer: „Alter ist in der Kommunalpolitik keine relevante Kategorie. Es geht darum, den Menschen zuzuhören, Lösungen für Probleme zu finden und die Zukunft erfolgreich zu gestalten.“ Und wenn das Alter für Einzelne immer noch ein Argument sei, so könne er diese beruhigen. „Denn dieses Argument wird mit jedem Tag schwächer.“